Schwarz, Holz und Beton – so hat Frau Dr. Astrid Nebgen ihre Kieferorthopädie-Praxis im schwäbischen Korntal gestaltet. Im Zentrum ihrer zweiten Praxisgründung stand das Ziel, dem Patienten eine moderne Behandlung in angenehmer Umgebung zu bieten. Nach Studium, Promotion und einigen Jahren als Zahnärztin war ihr klar: Wenn sie sich jetzt noch einmal selbstständig macht, dann richtet sie ihre Praxisgestaltung und -ausstattung ganz nach ihrem Behandlungskonzept.
Frau Dr. Nebgen, wenn man an Kieferorthopädiepraxen denkt, dann hat man schnell die Farbe Weiß im Kopf. Sie haben eine ganz andere Ästhetik gewählt. Wie kamen Sie darauf?
Ich war einmal in einem Wellness-Hotel, dessen Architektur mir besonders gut gefiel. Also habe ich gleich Schnappschüsse gemacht. So haben wir als ein Gestaltungselement von dort die Kombination übernommen von warmem Holz, Schwarz und Betonoptik. Zusammen mit den großen Glasflächen zwischen Gang und Behandlungsräumen, die das Tageslicht weit in die Praxis lassen, hat die Gestaltung eine große Offenheit. Großformatige Bildschirme setzen außerdem auflockernde Farbakzente. Auf die Gestaltung des Wartebereichs hat mich die Tagesmutter meiner Kinder gebracht.
Wie kam das?
Ich bin in Oberbayern geboren, die Berge sind meine Heimat. Als Sichtschutz an den Glaswänden habe ich mich daher für Bergsilhouetten entschieden. Und die Behandlungszimmer bei uns heißen „Matterhorn“ oder „Gipfelstürmer“. Passend dazu hatte ich zunächst an ein gemütliches LED-Kaminfeuer im Wartebereich gedacht. Unsere Tagesmutter aber hat beobachtet, wie fasziniert die Kinder oft vor einem Aquarium stehen. Also haben wir nun ein 3D-Aquarium, das hat eine angenehme, beruhigende Wirkung beim Zuschauen. Das Besondere an unserem Aquarium: Die Kinder können selbstgemalte Fische einscannen, die schwimmen dann darin herum, und sie können sie auch als Postkarte mit nach Hause nehmen.
Sie haben also Ihre Heimatverbundenheit in die Gestaltung eingebracht und dem Tipp von einem Menschen vertraut, der sich mit Kindern sehr gut auskennt – immerhin haben Sie ja auch mehrheitlich junge Patienten. Bei der strategischen Planung und Einrichtung der Praxis wurden Sie von Plandent unterstützt. In welcher Phase der Planung kam Plandent ins Spiel?
Schon sehr früh. Bereits ein Jahr, bevor ich den Mietvertrag für das Objekt unterschrieben habe, hatte ich ein sehr ausführliches Beratungsgespräch mit Peter Schwarz von Plandent. Er hat sich meine Leidenschaft und Träume angehört. Das hat mir besonders gut gefallen: dass Plandent sich schon in diesem frühen Stadium wirklich Zeit nimmt für die Beratung. Michael Ihlein, der Fachplaner von Plandent, hat daraufhin die ersten Praxis-Vorentwürfe erstellt.
Inwiefern ist in Ihrer Praxisgestaltung Ihr Behandlungskonzept berücksichtigt?
Besonders wichtig ist es mir, gerade den Kindern und Jugendlichen, die zu uns kommen, die Anspannung zu nehmen. Dafür wollte ich eine angenehme Atmosphäre schaffen. Hier spielt die Architektur eine wichtige Rolle. Beispielsweise haben wir nur Einzelbehandlungsräume, das ist in der Kieferorthopädie nicht üblich. Hier nehmen wir uns ungestört viel Zeit für die Patientinnen und Patienten.
In den Bergsilhouetten an den Glaswänden spiegelt sich die Heimatverbundenheit wider
Inwiefern stützt die Praxisausstattung Ihr Behandlungskonzept?
Wir nutzen moderne Behandlungsmethoden: Beispielsweise arbeiten wir möglichst abdruckfrei mit digitalen Bildgebungsverfahren. Das spiegelt sich in der Wahl der Geräte wider, denn ich wollte mit der Zeit gehen und einen digitalen Workflow umsetzen. Darüber hinaus war mir ein nachhaltiges Hygienekonzept wichtig: Wenn sich die RKI-Richtlinien verschärfen, will ich nicht nachrüsten müssen. Deshalb habe ich mich für technisch neueste Behandlungseinheiten von Sirona entschieden, die sonst eher in der Prophylaxe eingesetzt werden. Sie sind jedoch besonders einfach zu handeln – auch für mein Team!
Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit Plandent erlebt?
Die Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert: Ich hatte immer dieselben Ansprechpartner und die waren zuverlässig und erreichbar. Eine Praxisgründung hat für uns Zahnärzte viel mit unseren Wünschen und Träumen zu tun – und darin fühlte ich mich immer ernstgenommen. Unsere Praxis ist aber auch unsere Lebensgrundlage. Den Beratern von Plandent konnte ich auch in dieser Hinsicht vertrauen, weil sie mir Wege zur Lösung und viel Erfahrung gezeigt haben.
Das heißt, es gab besondere bauliche Herausforderungen während der Bauphase?
Gleich mehrere! Im Rohbau lag keine Telefonleitung, die hatte der Bauherr nur in den Wohnungen darüber verlegt. Und dann musste die Klimaanlage aufwändig auf dem Dach des dreistöckigen Gebäudes installiert werden für unsere Praxis im Erdgeschoss … Aufgrund der zu niedrigen Bodenhöhe war eine Fußbodenheizung schwierig; am Ende haben wir allerdings einen Handwerksbetrieb gefunden, der sie umsetzen konnte. Den Tipp kann ich allen Neugründern geben: Es lohnt sich oft, bei mehreren Handwerksfirmen anzufragen. Am Ende hatten wir dank der fachkundigen Planung von Plandent ein stimmiges Gesamtkonzept, das alle Hürden genommen hat.
Eine lockere Atmosphäre trägt zum Wohlbefinden der mehrheitlich jugendlichen Patient*innen bei
Hat sich das Projekt im Laufe der Zeit verändert?
Der Zeitplan, ja: Aufgrund von Corona gab es Lieferengpässe, die Arbeiten dauerten länger als vorgesehen. Die inhaltliche Planung hat sich jedoch nur unwesentlich verändert. Aber zwei Wochen nach der Eröffnung wollte uns ein Wasserschaden einen Strich durch die Rechnung machen. Hier bin ich meinem Team sehr dankbar: Alle sind positiv geblieben und haben eine wahre Ideenflut eingebracht! Überhaupt hat mich mein Team erheblich bei der Neugründung unterstützt: Es ist mit Leib und Seele bei diesem Start-up dabei!
Welches Feedback erhalten Sie denn zu Ihrer neuen Praxis – von den Patientinnen und Patienten und aus dem Team?
Von meinen Mitarbeiterinnen bekomme ich die Rückmeldung, dass ihnen die Arbeit in der modernen Praxis Spaß macht. Der Personalraum trägt den sprechenden Namen „Hüttengaudi“. Die positive Energie meines Teams ermuntert mich, jeden Tag mein Bestes zu geben. Unsere Rezeptionistin hat schon allein durch ihre positive Art und das Weitererzählen unzählige Neupatienten akquiriert. Auch die Patientinnen und Patienten fühlen sich sehr wohl: Die ruhige Atmosphäre überträgt sich auf die Kinder und Jugendlichen. Vor allem die Eltern und auch unsere erwachsenen Patienten sind davon angetan, dass wir uns viel Zeit nehmen.
Und was gefällt Ihnen persönlich am besten an der neuen Praxis?
Ich mag die warmen Holzelemente im Zusammenspiel mit Schwarz und Beton. Und das Radiosystem, das in der Decke verbaut ist, das trägt zur Atmosphäre bei.
Spielerische Elemente wie ein digitales Aquarium und Tischkicker lockern das Gesamtbild der Praxis Nebgen auf
Welche Argumente waren ausschlaggebend für Ihre Standortwahl?
Zu meiner ersten Praxis, die etwas ländlicher lag, hatte ich eine längere Anfahrt. Dann bekamen wir Familienzuwachs und ich habe mich entschlossen, die Praxis zu verkaufen und an meinem Wohnort ein neues Praxisobjekt zu suchen. Unsere Praxis ist an einem belebten Platz mitten in Korntal. Rundherum sind mehrere Schulen und die Schüler laufen quasi an der Praxis vorbei.
Was raten Sie nach Ihren Erfahrungen neugründenden Kollegen zur Wahl des Einrichtungspartners?
Sie sollten mit einem erfahrenen und ideenreichen Berater-Team arbeiten. Wichtig ist, dass sie bei Fragen immer zeitnah Rückmeldung bekommen. Plandent bietet dieses gute Team und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, weil die Zusammenarbeit langfristig ist: Die Berater von Plandent waren nicht nur während der Neugründungsphase für mich da, sondern auch während des laufenden Praxisbetriebs. Wenn ein Gerät kaputt ist, schickt Plandent im Unterschied zu anderen keinen Praktikanten, sondern erfahrene und geschulte Techniker.
Haben Sie einen abschließenden allgemeinen Tipp für andere Zahnärztinnen und Zahnärzte für die Praxisgründung?
Ich hoffe, es klingt nicht zu euphorisch, aber ich möchte jedem Neugründer raten: Traut euch an die Gestaltung eurer eigenen Praxis und an das Projekt „Von Null beginnen“! Wenn man seine Sache von Herzen macht und seinen Beruf mag, dann gelingt es.
Bilder: Kieferorthopädie Dr. Astrid Nebgen
Text: Tomma Theophil