03.04.2023

Das Konzept volldigitale Praxis - MASCHA & ROSSKOPF

Das Konzept volldigitale Praxis: Moderne MKG mit 3D-Bildgebung und computergestützter Implantatplanung

Interview: Dr. Dr. Frank Mascha, Facharzt für MKG-Chirurgie und Plastische Operationen sowie Fachzahnarzt für Oralchirurgie, über zukunftsweisende Praxisausstattung

Implantologie und ästhetische Gesichtschirugie sind seit jeher die Schwerpunkte der ältesten Kiefer- und gesichtschirurgischen Praxis in Kempten im Allgäu, die Dr. Dr. Frank Mascha und Dr. Fabian Roßkopf Anfang 2022 übernommen und weiterentwickelt haben. Worauf haben die Gründer von MASCHA & ROSSKOPF bei der Weiterentwicklung des Praxiskonzepts besonderen Wert gelegt? Welche Praxisausstattung hilft ihnen dabei, ihr fortschrittliches Konzept im Bereich der Implantologie zu realisieren? Dr. Dr. Frank Mascha berichtet im Interview über seine Erfahrungen.

Herr Dr. Dr. Mascha, Sie haben eine Praxis für Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie übernommen und diese zusammen mit Ihrem Kollegen Dr. Fabian Roßkopf – nach Umbau und Renovierung – neu eröffnet. Inwieweit haben Sie das bestehende Praxiskonzept an Ihre Vorstellungen angepasst?

Als Berufsausübungsgemeinschaft bieten wir unseren Patienten seit Anfang 2022 das komplette Spektrum der MKG- und Oralchirurgie sowie ästhetische Eingriffe im Gesichts- und Halsbereich an.

Von unserem Vorgänger haben wir das kosmetisch-ästhetische Spektrum vollständig übernommen und die Leistungen, vor allem im Bereich der Implantologie, nach unseren Vorstellungen erweitert. Unser gesamtes Behandlungsspektrum haben wir auf den aktuellen digitalen Standard gebracht: volldigital mit 3D-Bildgebung und computergestützter Implantatplanung. Unter Einsatz von modernen 3D-Druckern für Schablonen sind wir damit auf dem neuesten Stand der „full guided“ Implantologie. Hiermit können wir die digitale Planung während der Operation exakt umsetzten. Dies garantiert die bestmögliche Präzision des Eingriffes bei höchster Sicherheit für den Patienten.

Insgesamt haben wir unseren Fokus darauf gerichtet, eine topmoderne, papierlose und voll digitale Praxis aufzubauen.

Worauf haben Sie bei Ihrer Praxisausstattung besonders geachtet, um dieses Ziel zu erreichen?

Wir waren auf der Suche nach einer Praxisausstattung, die vor allem unsere Ansprüche an eine volldigitale Praxis erfüllt: Neben einem DVT mit 3D-Bildgebung benötigten wir eine Software, die alle aktuellen und auch künftigen Geräte und Prozesse digital miteinander verbindet. Da wurde Planmeca schnell zu unserem wichtigsten Partner: Unser Fachberater bei unserem Dentaldepot hat uns auf den finnischen Dentalgerätehersteller aufmerksam

gemacht. Das Planmeca-System fußt auf der eigens entwickelten Software Romexis, die genau das abbilden kann, was wir brauchen.

Für welches Planmeca-DVT haben Sie sich entschieden?

Wir haben den ProMax 3D Mid gewählt. Das sehr gute Preisleistungsverhältnis sowie die Möglichkeit, Volumina von bis zu 20 x 10 Zentimetern aufzunehmen, haben uns überzeugt. Mit diesem DVT können wir in der MKG-Chirurgie den gesamten Schädel vollumfänglich in CT-Qualität knöchern darstellen. Das ermöglicht uns zum Beispiel die volldigitale Planung von komplexen kieferorthopädischen Operationen. Die Diagnostik und Behandlung von Frakturen des gesamten Gesichtsschädels sind damit ebenfalls uneingeschränkt in der eigenen Praxis möglich.

Wie beurteilen Sie die Bildqualität der 3D-Aufnahmen?

Die Bildqualität ist einfach überragend! Die Bilder haben beste CT-Qualität. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass wir mit dem Planmeca-DVT alle medizinischen Fragestellungen im Kiefer-Gesichtsbereich, die man mit einer rein knöchernen 3D-Bildgebung lösen kann, beantworten können. Auch der CALM-Filter zur Korrektur von Bewegungsartefakten leistet gute Dienste: Mikrobewegungen werden dadurch herausgefiltert und wir erhalten ein scharfes Bild. Bei Kindern wechsle ich in den Ultra-Low-Dose-Modus, der mir eine hochauflösende Bildqualität bei sehr geringer Strahlenbelastung garantiert.

Welchen Einfluss hat die Arbeit mit dem DVT auf Ihre Patientenkommunikation?

Die 3D-Bildgebung unterstützt uns bei der Patientenaufklärung enorm: Der Bedarf einer therapeutischen Maßnahme wird direkt nachvollziehbar und absolut objektivierbar.

Wenn mich Patienten fragen, ob sich ein bestimmter Eingriff an ihrem Zahn überhaupt noch lohne, verweise ich auf die Notwendigkeit eines 3D-Bildes. Denn um die exakte räumliche Ausdehnung von Pathologien im Knochen einzuschätzen und die Beziehung zu kritischen Strukturen wie Nervkanälen, Nachbarzähnen und der Kieferhöhle zu beurteilen, ist die Diagnostik am 2D-Bild meist nicht ausreichend.

Insbesondere bei komplexeren Implantatfällen ist es mit dem 3D-Bild zusammen mit der dreidimensionalen Implantatplanung selbst für Laien ersichtlich, dass eine Knochenaugmentation unumgänglich ist. Die Indikation basiert dann nicht auf einer rein klinischen Einschätzung im Mund oder an einem Gipsmodell, sondern sie ist eindeutig sicht- und belegbar. Genauso kann das DVT-Bild in Kombination mit der digitalen Implantatplanung auch Knochenaufbauten vermeiden lassen, wenn die digitale Planung in klinischen Grenzfällen belegt, dass ausreichend Knochen vorhanden ist. Gut für den Patienten, denn damit wird ihm ein weiterer Eingriff erspart.

Auch uns als Behandlern gibt das 3D-Verfahren eine ganz neue Sicherheit, da wir beispielsweise den benötigten Knochenaufbau exakt bestimmen, planen und in der OP genauso umsetzen können. Die Eingriffsdauer lässt sich damit meist merklich reduzieren. Durch dieses schonende Vorgehen am Patienten wird der Therapieverlauf einfach besser. Dies alles lässt sich aber nur realisieren, wenn die Behandlung von Anfang an auf aussagekräftigen Bildern basiert.

Wie gefällt Ihnen allgemein die Handhabung des DVT?

Das Gerät lässt sich schnell einstellen und ist daher sowohl für den Benutzer als auch für den Patienten komfortabel. Die Positionierung läuft dank der Steuerung über den Bildschirm mit dem Cursor und der Laser-Markierung absolut intuitiv. Die Bilder sind schnell gemacht und liegen immer in einer sehr guten Qualität vor.

Aufgrund der offenen Schnittstellen und der Datenausgabe im STL-Format funktioniert es reibungslos, unsere Daten aus Romexis in unsere Implantatplanungssoftware zu exportieren und dort weiterzuverarbeiten. Wir können sämtliche Daten, auch DICOM, hin und her spielen. Auch für die Dysgnathie-Planung benötigen wir als Ausgangsbefund DICOM-Daten. In dieser Kompatibilität sehe ich einen großen Vorteil des offenen Systems von Planmeca.

Sind weitere Anschaffungen geplant, um Ihre digitale Praxisausstattung zu ergänzen?

Der nächste Schritt als Baustein für die Digitalisierung ist ein Intraoralscanner: Wir wollen nicht nur vom Papier, sondern auch von Abformungen und Gipsmodellen wegkommen. Stattdessen möchten wir einen Intraoralscanner implementieren und diese Daten ebenfalls in Romexis zusammenführen. Damit ist die gesamte Implantatplanung volldigital und nur mit einer einzigen Software in der eigenen Praxis möglich.

Vielen Dank!

Text: Plandent

Bilder: MASCHA & ROSSKOPF