14.12.2021

Digitalisierung von Anfang an

Warum die Zahnarztpraxis der Zukunft komplett vernetzt ist

Hat man die Räumlichkeiten für die Gründung der eigenen Zahnarztpraxis gefunden, geht es an die Planung und Ausstattung der Räume. Behandlungseinheiten, Röntgen, Software – womit fängt man am besten an? Nikos Karathanassis, Regionalvertriebsleiter bei NWD in Mecklenburg-Vorpommern, erzählt im Interview, worauf man bei der Einrichtung der eigenen Zahnarztpraxis achten sollte und warum die Wahl der passenden Software so entscheidend ist.

Herr Karathanassis, wenn ich die Räume für meine eigene Zahnarztpraxis gefunden habe und diese nun ausstatten möchte, wie gehe ich am besten vor?

Die Praxis der Zukunft ist komplett vernetzt: Von der Bildgebung über die AEMP – die Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte – bis hin zu den Behandlungseinheiten kommunizieren alle Geräte über das Netzwerk. Deshalb empfehlen wir, bei der Gründung einer neuen Zahnarztpraxis unbedingt ein Digitalisierungskonzept zu erarbeiten. Die Praxis-IT wird künftig die gleiche Rolle spielen wie heute Saugmaschine und Kompressor – die IT ist essenziell wichtig, um professionell und komplikationslos arbeiten zu können.

Und wie sieht ein solches Digitalisierungskonzept ganz konkret aus?

Die Auswahl der Software steht an erster Stelle. Ziel sollte es sein, so wenig unterschiedliche Software wie möglich zu verwenden, um etwaige Fehlerquellen zu minimieren. Im Idealfall habe ich in meiner Praxis eine Lösung für die bildgebenden Systeme, eine zweite für die Praxisverwaltung und Abrechnung sowie eine dritte Software für die Materialverwaltung und die Hygienedokumentation. Mit wie viel unterschiedlichen Programmen ich in meiner Zahnarztpraxis arbeiten möchte, ist immer eine individuelle Entscheidung und natürlich von den eigenen Vorlieben und der persönlichen Arbeitsweise abhängig.

Wir empfehlen, auf jeden Fall Software unterschiedlicher Anbieter miteinander zu vergleichen. Im Bereich der Bildgebungssoftware sollte man sich mehrere Programme ansehen und deren Möglichkeiten betrachten. Bei der Praxisverwaltungssoftware bieten alle Hersteller ähnliche grundlegende Funktionen. Entscheidend ist hier, welche persönlichen Wünsche man hat. Möchte man Zahlen direkt auf Knopfdruck bekommen oder legt man viel Wert auf die Visualität.

Arbeitet man mit marktführenden Produkten, hat das den Vorteil, dass zum Beispiel neue Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen die Software mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits kennen. Was dann die Einarbeitung wiederum erheblich erleichtert.

Die Software ist also das Herzstück der Praxis und des Digitalisierungskonzepts?

Genau, die Software ist die Basis, auf der alles aufgebaut wird und auf der alle weiteren Entscheidungen getroffen werden. Gerade deshalb ist die Auswahl der Software auch so eklatant wichtig. Wenn ich einen Blick in die Zukunft wage, werden nahezu alle Produkte, die zum Einsatz kommen, netzwerkfähig sein. Mittels Software kann ich zum Beispiel mein Röntgengerät bedienen und Behandlungseinheiten überwachen. Mit meinem Digitalisierungskonzept lege ich also den Grundstein dafür, wie ich mein Unternehmen Zahnarztpraxis organisieren möchte. Erst dann folgt alles Weitere. Hier beraten wir Gründerinnen und Gründer gerne persönlich, damit in der neuen Zahnarztpraxis von Anfang an das richtige, individuelle Fundament gebildet wird.

Und wie sieht es aus, wenn ich eine Zahnarztpraxis übernehme?

Wenn ich eine Praxis übernehme und digitalisieren möchte, kommt es auf die jeweiligen Voraussetzungen an. Wurde in der Zahnarztpraxis bisher komplett analog gearbeitet, zum Beispiel noch ein Karteikartensystem genutzt, dann bietet die Übernahme die Chance, sich mit einem Digitalisierungskonzept als neuer Inhaber oder neue Inhaberin zu etablieren und nicht nur „Nachfolger*in von“ zu sein. Und natürlich ist damit die Option verbunden, mit neuen technischen Möglichkeiten auch ein ganz anderes Preiskonzept einzuführen.

Beispielsweise kann man einen Fünfjahresplan erarbeiten, wenn man eine übernommene Praxis nach und nach digitalisieren möchte. Und auch hier gilt wieder, dass man mit der Software die Weichen stellt. Empfehlenswert ist eine Software, die die Kommunikation zu verschiedenen Herstellern zulässt, über die man dann per Plug & Play digitales Röntgen oder beispielsweise einen Intraoralscanner für digitale Abdrücke einbinden kann.

Ideal ist es natürlich, wenn in der übernommenen Praxis bereits der Grundstein für eine digitale Zukunft gelegt wurde. Grundsätzlich ist es so, dass es mehr Abgeber*innen als Übernehmer*innen gibt. Junge Zahnärztinnen und Zahnärzte können somit nach den für sie wichtigen Kriterien selektieren und dabei spielt die bereits vorhandene Digitalisierung oftmals eine große Rolle. Und da sind die Digitalisierungsvoraussetzungen auch ein entscheidender Faktor. Hat der bisherige Inhaber oder die bisherige Inhaberin hier in den vergangenen Jahren nachgerüstet, ist das natürlich ein großer Vorteil. Und an der neuen Technik hat man bis zur Praxisabgabe noch sehr viel Freude und sie vereinfacht den Arbeitsalltag.

Welche Vorteile genau hat denn eine digital vernetzte Zahnarztpraxis?

Arbeite ich in einer komplett vernetzten Praxis, kann ich den gesamten Workflow digital abbilden und Prozesse so optimieren. Ich habe also mehr Zeit für das Wesentliche: die Behandlung der Patient*innen. Gerade digitale Röntgengeräte erhöhen die Genauigkeit der Diagnose und damit auch den Behandlungserfolg.

Außerdem bietet die Digitalisierung attraktivere Aufklärungs- und Visualisierungsmöglichkeiten für Patient*innen. Als Zahnarzt oder Zahnärztin kann ich geplante Maßnahmen besser erläutern und das Vertrauen der Patient*innen erhöhen, was sich wiederum positiv auf die Zuzahlungsbereitschaft auswirken kann.

Und zum Abschluss: Haben Sie einen Tipp, wie ich die digitale Umrüstung meiner Praxis clever finanzieren kann?

Wenn ich heute ein OPG benötige oder auf ein DVT umsteigen möchte, kann man das kaufmännisch schlau angehen. Ob Barzahlung, Finanzierung oder Leasing – jeder Bereich hat seine Vor- und Nachteile, die auf die individuelle Praxissituation abgestimmt werden sollten.

Wie ein Therapieplan für einen Patienten oder eine Patientin ist auch die Digitalisierung ein ganz individuelles Projekt. Wir als Dentaldepot, das Zahnärzt*innen von der Gründung bis zur Abgabe begleitet, erleben das immer wieder. Egal, ob es um die clevere Finanzierung, die Auswahl der passenden Einrichtung oder die richtige Software geht, mit unserer persönlichen Beratung finden Gründerinnen und Gründer die für sie perfekte Lösung.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Karathanassis!

Weitere Infos

NWD 
Tel.: +49 (0) 251 / 7607 - 550
investitionsgueter@nwd.de
www.nwd.de/einrichtung

Bilder: NWD
Text: NWD

Erstveröffentlichung in der DZW am 24.11.2021